Südlicher Reichswald
Ich glaube es ist kein Geheimnis mehr, dass der Wald einfach mein absoluter Wohlfühlort ist. Es gibt kaum einen Platz, an dem ich mich so achtsam und geerdet fühle wie unter den Bäumen. Besonders die weiten Kiefernwälder um Nürnberg haben es mir angetan – dazu gehört der Lorenzer Reichswald ebenso wie der Südliche Reichswald, in dem ich meistens unterwegs bin. Im Gegensatz zu den buschigen (und daher dunklen) Fichten erschaffen die hohen Kiefern einen sehr lichten Wald, der irgendwie immer eine freundliche Ausstrahlung hat. Die sandigen Böden sind zudem meist großflächig von Heidekraut sowie Heidelbeeren- und Preiselbeersträuchern bedeckt. Auch Steinpilze, Pfifferlinge und Maronen kann man in der Saison unter Beachtung der bayerischen Richtlinien körbeweise einsammeln und aus dem Wald tragen.
Kiefernwälder waren für mich als Jugendliche der Inbegriff von Urlaub – es gab sie in meiner Heimat nicht, sondern ich sah die großen Waldkiefern meist nur, wenn wir verreisten. Ich glaube auch daher geben mir die Kiefernwälder in Mittelfranken immer noch bei jedem Besuch das Gefühl eines klitzekleinen Kurzurlaubs. Zwar habe ich den Wald nun direkt vor der Haustür und kenne ihn mittlerweile praktisch wie meine Westentasche, aber ich bin sehr dankbar dafür, dass dieses erholsame Wohlbefinden sich in mir weiterhin ausbreitet, wenn ich die meterhohen, schlanken Kiefern sehe. Vor allem, wenn im Sommer noch dieser warme Holzgeruch und dieses leise Knistern in der Rinde hinzukommt, dann bin ich gedanklich einfach direkt im Sommerurlaub irgendwo im Süden.
Ich habe mittlerweile wahrscheinlich tausende Fotos von Bäumen und Sträuchern und Details geschossen und kann mich trotzdem einfach nie satt sehen. Das Faszinierende ist für mich, dass sich die Natur im Wald einfach ständig verändert – von Tag zu Tag – man kann praktisch dabei zuschauen. Diese saisonalen Veränderungen machen den Besuch immer wieder spannend, weil man jedes Mal etwas Neues entdecken kann. Im Winter ist er kahl und braun-grau, manchmal auch schneebedeckt und weiß. Dann wirkt der Wald auf den ersten Blick zwar tot, ist aber trotzdem voller Leben. Ab März beginnt der Wald dann langsam wieder zu erwachen und die spätestens Mitte April kann man den Frühling in der Regel deutlich spüren. Alles sprießt und grünt, ist saftig und frisch. Im Sommer liebe ich die Wärme unter den Bäumen und genieße den Wald dann besonders gern abends, wenn die tief stehende Sonne schon lange Schatten wirft. Ganz besonders mag ich den Wald aber im Herbst. An nebligen Tagen ist er mystisch und sonnige Oktobertagen verströmen manchmal noch einen Hauch von Sommer. Wenn dann auch überall Pilze und Beeren reifen, dann ist es fast wie im Schlaraffenland. Vor allem, weil es hier in der Umgebung verhältnismäßig wenige Menschen zu geben scheint, die tatsächlich in den Wald gehen, um dort Heidelbeeren zu pflücken oder Pilze zu sammeln. Oder vielleicht ist das Waldgebiet auch einfach so riesig, dass man es nicht mitbekommt. Ich bin schon häufig stundenlang durch den Wald spaziert, ohne dabei auf andere Personen zu treffen. Dafür trifft man ab und an Rehe, Hasen, Mäuse, Spechte und zahlreiche andere Vögel. Auf der Wildkamera waren auch schon Füchse, Dachse und ein Wildschwein zu sehen. Wahrscheinlich werde ich den Wald einfach nie satt haben und noch unzählige Waldmomente teilen.
Südlicher Reichswald
Die weiten Wälder erstrecken sich vom Südosten Nürnbergs bis nach Roth und von der Rednitz bis in die Oberpfalz – daher sind die Möglichkeiten für einen Ausflug natürlich schier endlos. Meine allerliebsten Stellen behalte ich gern für mich, aber ein Blick auf die Karte verrät direkt zahlreiche Parkmöglichkeiten, die sich bestens als Startpunkt für eine Wanderung durch den etwa 10.000 Hektar großen Kiefernwald eignen.
Adresse:
RH35
90596 Schwanstetten
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