Lieblingsorte in Mittelfranken
Bevor ich die Metropolregion Nürnberg (die sich den Autobahnschildern nach zu urteilen gefühlt von Italien bis Dänemark erstreckt) 2018 zu meiner Wahlheimat auserkor, wusste ich praktisch gar nichts über diesen Teil der Bundesrepublik. Ich war noch nie zuvor in Nürnberg gewesen und hätte die Stadt wahrscheinlich nicht einmal korrekt auf der Landkarte einordnen können. Umso erstaunter war ich daher selbst, dass es mich tatsächlich nach Bayern verschlagen hatte. Ähhh, ‘tschuldigung, ich meine natürlich: Franken!
Vor meinem Umzug hierher war ich jahrelang rastlos; scheinbar irgendwie auf der Flucht vor mir selbst. Auch 2019 war noch turbulent, weil wir unfassbar viel unterwegs und nur sehr selten in unserem neuen Zuhause waren. Doch dann kam C und hat uns geerdet – und ich habe zum ersten Mal seit Jahren begonnen zu wurzeln. Ich kann nur schwer beschreiben, wie sich das anfühlt, dieses Heimatgefühl. Aber wenn ich aus dem Fenster schaue, in den endlosen Wäldern hier spaziere oder durch die kleinen (wirklich hübschen!) Ortschaften fahre, dann bin ich einfach nur unendlich dankbar.
Jedenfalls ist speziell Mittelfranken für mich über die vergangenen dreieinhalb Jahre Heimat geworden. Erstaunlich wie ein Ort, von dessen Existenz ich vor 2018 nicht mal wusste, mein Leben in kürzester Zeit geprägt hat. Ich liebe es hier einfach. Mehr als ich für möglich gehalten hatte. Franken hat unfassbar viel zu bieten und ich behaupte jetzt einfach mal, dass die Region echt unterschätzt wird: Städte und Ortschaften, Natur – Wälder, Berge, Seen, Flüsse und natürlich die fränkische Küche! Ich habe (tatsächlich auch dank der Pandemie) mittlerweile einige wirklich tolle Plätze und Dinge in der Umgebung entdeckt, die dazu geführt haben, dass ich hier so schnell nicht wieder weg möchte. (Außer nach Schweden. Da würde ich einfach jederzeit sofort hingehen.)
Einige meiner liebsten Orte möchte ich hier nach und nach zusammentragen. Für dich, falls du auch mal in die Region kommst und wissen willst, was es hier so zu entdecken gibt. Let me tell you: es gibt eine Menge zu entdecken!
Meine liebsten Orte in Mittelfranken – Ausflugsziele / Sehenswürdigkeiten / Tipps:
Do’s & Dont’s in Franken:
Erwähne in Franken niemals, dass du dich in Bayern befindest! Das mögen die Franken nämlich gar nicht, wie ich sehr schnell gelernt habe. Franken und Bayern – das sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Und mittlerweile fühle ich das tatsächlich selbst auch irgendwie. Bayern ist doch noch mal ganz anders.
Die Franken sind (wie wohl jedes Völk‘chen) ein bisschen eigen. Damit möchte ich sagen, dass sie manchmal nicht gerade freundlich sind. Es ist also normal, wenn die Leute eher mürrisch wirken oder man beim Bäcker oder bei der Post mal angeschissen wird anstatt freundlich bedient zu werden. Wenn der Franke etwas gut findet, dann passt es. Es ist (glaube ich) so ziemlich das höchste Lob, wenn hier jemand sagt: “Passt schon!” Und das sagt doch auch schon alles.
Fränkisch verstehen – das ist so eine Sache für sich. Tatsächlich ist es dem Sächsischen (womit ich ja aufgewachsen bin) jedoch teilweise ähnlich, worüber ich anfangs etwas erstaunt war. Im Fränkischen werden viele harte Konsonanten ebenfalls sehr weich ausgesprochen: P wird im Sprachgebrauch zu B, T wird zu D, K wird zu G. Aus Sachsen kenne ich daher auch den Ausdruck “babbsches B” – wenn jemand nochmal betonen möchte, dass er ein weiches B statt einem P meint. Ich kenne viele fränkische Wörter trotzdem noch immer nicht, aber ich mag den Dialekt mittlerweile echt gern. Einige nette Ausdrücke übernehme ich mit der Zeit auch in meinen Sprachgebrauch.
Franken ist als Genussregion bekannt: an guter Hausmannskost, Wein und Bier kommt man hier kaum vorbei. Unbedingt probieren: Schäufele (Braten aus der Schweineschulter), 3 im Weggla (also drei kleine Nürnberger im Brötchen) und gebackener Karpfen (von September bis April)! Sorry an alle Veganer und Vegetarier – in Franken isst man echt gern Fleisch.
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