Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim

1. Mai

Manchmal wünscht man sich doch, man könnte die Zeit zurückdrehen. Wer sich nach einer Reise in die Vergangenheit sehnt, der ist daher im Fränkischen Freilandmuseum genau richtig, denn hier kann man einfach in andere Welten eintauchen. Das Freilichtmuseum in Bad Windsheim ist ein 45 Hektar großes Gelände, das in verschiedene Baugruppen gegliedert ist. Jede Baugruppe ist einer bestimmten Zeit bzw. Regionen zugeteilt – zum Beispiel Regnitzfranken, Altmühlfranken, Mainfranken oder Mittelalter. Auf dem Gelände verteilt finden sich so ingesamt über 100 historische Gebäude aus Mittelfranken, die hier möglichst originalgetreu wieder aufgebaut wurden. Ein Spaziergang über das große Gelände fühlt sich daher wirklich an wie eine kleine Zeitreise.

Dieses Bild zeigt das Fränkische Freilandmuseum in Bad Windsheim.

Wer Entschleunigung vom Alltag oder der Stadt sucht oder einfach einen schönen Ausflug mit der gesamten Familie machen möchte, der ist hier auf jeden Fall genau richtig. Auf dem gesamten Gelände scheinen sich die Uhren ein bisschen langsamer zu drehen – man sollte daher für einen Besuch ausreichend Zeit einplanen. In den Baugruppen, die wie kleine Dörfer zwischen Feldern und Wiesen angelegt sind, finden sich zahlreiche Ausstellungsräume. Dort kann man Exponate bestaunen und erleben, wie Schreiner, Steinmetze, Glaser oder Schmiede früher gearbeitet haben und es finden entsprechende Schauvorstellungen statt. Auch Wirtshäuser sind Teil des Freilichtmuseums. So kann man in der Baugruppe West: Mainfranken/Frankenhöhe zum Beispiel ins Kommunbrauhaus am Dorfteich einkehren. Das Gebäude ist eines von ca. 45 in dieser Baugruppe, in der es unter anderem auch eine Schäferei, diverse Bauernhäuser, die Dorfschmiede, ein altes Schulhaus, eine Kapelle, eine Ölmühle und einen Weinberg zu entdecken gibt. Weite Felder, Weiher, Mühlen und Streuobstwiesen lockern das Gelände auf und lassen den Besuch dort wirken, als befände man sich tatsächlich in der jeweiligen Region bzw. Zeit. Die Gebäude sind so detailreich wieder aufgebaut, dass man fast vergisst wo man wirklich ist.

Ich glaube man merkt, dass ich großer Fan des Museums und dessen Konzeptes bin. Es hat einfach rein gar nichts mit einem schnöden Museumsbesuch gemein, bei dem man nur von Ausstellungsraum zu Ausstellungsraum läuft. Die Atmosphäre wirkt sehr authentisch: mit Hühnern, die frei über den Hof spazieren oder Schafen oder Ziegen, die gerade wieder in ihren Stall gebracht werden. Außerdem ist die Architektur der vielen – für Franken typischen – Fachwerkhäuschen auch einfach wunderschön. Ich war bei meinem ersten Besuch einfach hin und weg und wäre am liebsten direkt in eines der alten Häuser eingezogen. Seitdem ist auch mein Wunsch nach einem kleinen Bauerngarten mit Gurken und Bohnen und Kräutern und Blumen noch größer geworden! (Meine Pflanzen für diesen Garten würde ich natürlich im Gartenreich Oberrieden besorgen, einem weiteren Lieblingsort in Mittelfranken.) Und dann waren da noch unzählige witzige Details, wie gefederten Kartoffeln, die die Vögel von der frischen Saat fern halten sollten (siehe Bild ganz unten).

Ich bin auch schon ganz gespannt auf das neue (alte) Badehaus aus Wendelstein, dass Ende Juni 2022 nach fünfjähriger Bauzeit an seinem neuen Standort eröffnet werden soll. Mein nächste Besuch im Freilandmuseum steht also definitiv bald an – Fortsetzung/Update folgt!