Glaubenssätze & Gedankenautobahnen

Dieses Bild zeigt einen Waldweg im Sonnenlicht.

Ich war schon immer ein Mensch, der viel nachgedacht hat. Sehr viel. Über allen möglichen (winzigen) Kleinkram. Viele meiner Gedanken waren lange Zeit sehr negativ, kreisten immer wieder um die selben Themen und ich konnte sie einfach nicht abschalten. Es hat einiges an Überwindung gekostet, bis ich mir schließlich fremde Hilfe holte und es durch diesen Input und durch eine ganze Menge eigener Kraft schaffte, meine Gedankenstrudel loszulassen.

So habe ich in den letzten Jahren gelernt, viel gezielter mit meinen Gedanken und meiner Energie umzugehen, sie zu lenken und dadurch meine Glaubenssätze zu transformieren. Das war natürlich ein langer Prozess, der sehr viel interne Arbeit gebraucht hat, doch irgendwie war es eines Tages fast als hätte sich ein Schalter in meinem Kopf umgelegt. Zwar gibt es noch immer Momente, in denen ich meine Gedanken ganz bewusst lenken muss, doch ich schaffe das mittlerweile meist ganz unterbewusst ohne große Anstrengung.

In den letzten Monaten fühlte ich mich privater Dinge wegen wieder viel an diesen Prozess, den ich vor allem seit 2018 durchlaufen habe, erinnert. Ich war wieder sehr stark mit dem Thema konfrontiert und habe zum ersten Mal so richtig realisiert, wie sehr ich an meiner mentalen Arbeit gewachsen bin und immer noch täglich wachse.

Manchmal vergesse ich, dass ich eigentlich selbst mein bestes Vorbild dafür bin, dass ich alles schaffen kann. Das mag egozentrisch klingen, ist aber ganz pragmatisch gemeint: ich habe es geschafft, aus meinem Loch zu krabbeln, meine Gedanken auf positive Weise zu verändern und mir ein zufriedenes Leben zu erschaffen, auf das ich wirklich stolz sein kann. Und wenn ich das schaffen konnte, dann kann das wirklich jede/r.

Wo wir wieder beim Thema wären: ich habe echt einiges über Glaubenssätze und Gedankenautobahnen zu teilen. Weil ich es unglaublich spannend finde und ich immer wieder auf Menschen treffe, denen ich gern einige hilfreiche Tools für ein bisschen mehr Selbstzufriedenheit an die Hand geben würde.


Glaubenssätze:

Glaubenssätze sind grundlegende Annahmen, die wir uns und der Welt gegenüber haben. Diese Annahmen beeinflussen, wie wir unser Leben und alles drumherum wahrnehmen.

Sind unsere Glaubenssätze eher negativ (“Die Welt ist schlecht.” / “Ich bin nicht gut genug.”) dann nehmen wir in der Regel auch unser Leben eher negativ war. Das wirkt sich immens auf unsere Haltung gegenüber den Dingen, die um uns herum passieren, aus. Die Gedanken rutschen dann häufig automatisch in die negative Schiene. Wenn wir beispielsweise einen Rückschlag erleben oder etwas Unschönes passiert, dann wird diese Negativität und der damit verbundene Gedankenstrang noch mehr gefestigt. Das ist wie eine selbsterfüllende Prophezeiung und der Grund dafür, warum pessimistische Gedanken häufig dafür sorgen, dass dem Denkenden wenig Gutes in seinem Leben widerfährt bzw. er es nicht wahrnimmt.

Sind die Grundannahmen hingegen eher positiv (“Ich schaffe das!” / “Das Leben ist schön!”) dann treten wir auch dem Leben positiver gegenüber. Rückschläge oder unschöne Ereignisse können mit so einer Einstellung in der Regel besser und leichter verarbeitet werden. Mit einer positiveren Grundeinstellung wird nicht jede Hürde im Leben zum unüberwindbaren Hindernis und wir schaffen es, im Umgang damit zu wachsen. Dadurch können wir auch das Vertrauen in uns und unser Leben zusätzlich festigen.


Gedankenautobahnen:

Unsere Wahrnehmung haben wir, genau wie unsere Verhaltensweisen und Gedanken, von Kindheit an erlebt und so sehr verinnerlicht, dass unser Gehirn automatisch damit umgeht. Wir greifen daher immer wieder ganz unterbewusst auf bestimmte Gedanken und Muster zu.

Die Gedanken, die wir häufig ansteuern, werden dabei so einfach und selbstverständlich ‘gefahren’ wie Autobahnen. Sie sind gut ‘ausgebaut’ und es bedarf wenig Mühe, sie mit ‘hoher Geschwindigkeit’ zu nutzen. Wenn wir also in verschiedenen Situationen immer wieder an etwas Schönes denken, dann kommen diese schönen Bilder im Kopf ganz automatisch. Gedanken, auf die wir hingehen nicht so häufig zugreifen, sind eher mit kleinen Waldwegen vergleichbar. Sie anzusteuern ist deutlich mühsamer.

So zumindest wurde es mir vereinfacht erklärt und ich finde diese Erläuterung sehr bildlich und passend. Unsere Gedanken und Glaubenssätze – egal ob positiv oder negativ – wirken sich somit entsprechend auf unsere Selbstwahrnehmung und unsere Haltung dem Leben gegenüber aus.

Ich stelle mir jetzt einfach mal selbstfahrende Autos vor, die durch meine Gehirnzellen düsen. Im Navigationssystem der Fahrzeuge sind standardmäßig bestimmte Routen abgespeichert, die täglich gefahren werden. Der Weg zur Arbeit oder zum Supermarkt beispielsweise. Der Weg an einen neuen Ort jedoch ist noch nicht gespeichert und muss erst neu programmiert werden.


Früher habe ich oft gemerkt, dass ich in vielen Situationen automatisch gestresst reagiert habe. Meine Gedanken schlugen eine bestimmte Route ein, ich habe mich sofort in einen negativen Abwärtsstrudel begeben und dann keinen Ausweg gesehen. Manchmal hat sich das sogar körperlich bemerkbar gemacht (Dissoziation). Irgendwann habe ich entschieden, dass das kein Weg für mich ist und damit Schluss sein muss.

Es hat mir damals sehr geholfen zu wissen, dass sich Grundannahmen und Glaubenssätze verändern lassen. Dass meine Gedanken nicht automatisch diesen einen (negativen) Weg einschlagen müssen, sondern ich ‘Autobahnen’ auch in ‘Waldwege’ umwandeln kann und andersherum. Dass es also Alternativen gibt, die ich stattdessen danken kann. Ich glaube diese Erkenntnis war ein wahrer Gamechanger für mich.


Glaubenssätze transformieren und Gedankenautobahnen umbauen:

1. Grundannahmen und Glaubenssätze identifizieren

Hier hilft es, konkrete Situationen zu notieren und zu protokollieren, welche Gedanken und Grundannahmen damit in Verbindung gebracht werden. Welche Reaktion bzw. welches Verhalten rufen diese Gedanken hervor?

2. Ursprünge finden und aufarbeiten

Woher kommen diese Annahmen? Sind sie tatsächlich berechtigt? Was im Leben oder der Vergangenheit spricht für diese Annahme und was spricht dagegen?

3. Alternativen finden und Glaubenssätze umformulieren

Statt auf alte Muster und Gedanken zurückzugreifen gilt es nun, dafür Alternativen zu finden. Welche Annahmen sind stattdessen möglich und was spricht dafür, diese zu nutzen?


Es würde den Rahmen sprengen, hier noch mehr meiner Erkenntnisse aufzulisten, aber eins steht fest: ich habe meine Gedanken zu diesem Thema noch lange nicht zu Ende gebracht. Ich nehme mir daher fest vor, einen separaten Post zu meinen liebsten (Glaubens-)Sätzen abzutippen, die wortwörtlich mein Leben verändert haben. Allein in der Hoffnung, dass sie vielleicht irgendwem da draußen genauso helfen können wie mir.


Dieses Bild zeigt einen Waldweg im Sonnenlicht.
Dieses Bild zeigt einen Waldweg im Sonnenlicht.
Zurück
Zurück

10 Sätze, die mein Leben verändert haben

Weiter
Weiter

unsere Verlobung